Öko-Test 2025 – Prüfvorhaben „Mineralwasser Still“
Sehr geehrte Damen und Herren,
mit Bezug auf das VDM-Rundschreiben Nr. 33/2025 vom 28.05.2025 zur Vorschau von Öko-Test (Vorschau s. Anlage 1) möchten wir Ihnen heute weitere Informationen zu den möglichen Schwerpunkten der kommenden Testveröffentlichung zu stillem Mineralwasser in der Ausgabe 7/2025 geben. Die Printversion wird am Donnerstag, 26.06.2025 erscheinen. Online ist das Test-Heft möglicherweise bereits am Vorabend der Print-Veröffentlichung einsehbar.
I. Auswertung der Daten von Öko-Test mit Bezug auf die Vorschau/Öko-Test
Aus unserer Analyse der eingereichten Datenblätter von 17 Mineralbrunnenbetrieben (insges. über 33 Mineralwässer) zum Prüfvorhaben „Mineralwasser Still“ und unter Berücksichtigung der Grundlage der Benotung, die den Öko-Test-Ausgaben der letzten Jahre zugrunde lagen, schlussfolgern wir, dass unter anderem folgende Stoffe in der Berichterstattung hervorgehoben werden können:
- nicht-relevante Metabolite (Pestizidmetabolite) (bereits von Ökotest in der Vorschau angekündigt)
- Süßstoffe (bereits von Ökotest in der Vorschau angekündigt)
- Chrom VI
- TFA
- Uran
- Arsen
- Bor
- Vanadium
- Fluorid
- Nitrat
Aus der Vorschau von Öko-Test ist außerdem zu entnehmen, dass die Prüfprodukte neben anderen Stoffen auch auf „PFAS“ untersucht wurden. Ob es bzgl. dieser Stoffgruppe zu Abwertungen einzelner Mineralwässer kommt, ist uns nicht bekannt bzw, können sie zum aktuellen Zeitpunkt nicht abschließend einschätzen. Die Ergebnisse der Analysen der Prüfprodukte, die uns bekannt sind, wurden durchgängig zu PFAS von Öko-Test mit „unter der Bestimmungsgrenze“ angegeben. Möglicherweise enthalten jedoch uns nicht bekannte, aber im Testbericht berücksichtigte Prüfprodukte PFAS, so dass dieses Thema dennoch eine größere Rolle in der Berichterstattung spielen kann.
Möglicherweise wird TFA in der Berichterstattung thematisiert. Uns ist derzeit nicht bekannt, ob und welche Rolle TFA in der Veröffentlichung spielen wird, d.h. uns liegen bislang keine Hinweise vor. (Vgl. RS 28/2025)
Die 33 Mineralwässer, zu denen uns Datenblätter eingereicht wurden, haben als Verpackungsform vor allem Glas (30 Mineralwässer: Mehrweg-Pool- oder Mehrweg-Individualflasche), vereinzelt auch PET-Einweg (3 Mineralwässer). Wir gehen davon aus, dass wie üblich, Kriterien der Verpackung (Einweg/Mehrweg, PET, Rezyklatanteil) seitens der Tester in die Bewertung einfließen.
II. A-Z Papiere
Im Anhang finden Sie unsere A-Z-Papiere zu nicht-relevanten Metaboliten, Süßstoffen, Chrom, TFA, Uran, Arsen, Bor, Vanadium, Fluorid und Nitrat.
Zusätzlich haben wir unser reaktives Statement zu TFA (s. Anlage 2) und die Papiere zu PFAS beigefügt.
Bezüglich der Verwendung der A-Z-Papiere bitten wir folgendes zu beachten: Zu jedem Thema erstellt der VDM eine „Mitgliederinformation“. Dieses vertrauliche Papier ist ausschließlich für den internen Gebrauch bestimmt und soll daher nicht nach außen gegeben werden. Die Inhalte des jeweiligen Papiers „Fragen und Antworten“ können auf Anfrage an Verbraucher oder Journalisten in Auszügen zur Beantwortung der jeweiligen Fragen weitergegeben werden. Wir bitten jedoch um die kritische Prüfung der Notwendigkeit und das Papier sollte auch nicht als Ganzes in der vorliegenden Form weitergegeben werden. Wir raten außerdem dringend davon ab, sämtliche „Fragen und Antworten“-Verbraucherpapiere auf Ihre Homepage zu setzen, da damit unmittelbar erkennbar wird, welche Themen für Mineralwasser als „kritisch“ gelten können.
Die A-Z-Papiere sind ebenfalls auf unserer Homepage im Mitgliederbereich zu finden.
III. Korrespondenz VDM/Öko-Test zur Analyse-Methodik/TFA
VDM-Schreiben an Öko-Test (22.05.2025) – sinngemäßer Auszug:
Am 22.05.2025 haben wir uns an die Geschäftsführerin von Öko-Test, Frau Bianca Puff, gewendet – mit Kritik an der dem laufenden Testverfahren zugrunde liegenden Analysemethodik zu TFA. Wir haben ihr mitgeteilt, dass die Befunde zu TFA aus den Datenblättern der Tester von den bislang den Betrieben bekannten Werten abweichen. Bei einigen Testprodukten liegen die bekannten Ergebnisse sogar unter der Bestimmungsgrenze und damit ganz im Gegensatz zu den von Öko-Test mitgeteilten Befunden.
Ein akkreditiertes Labor teilte uns zudem mit, dass die im Öko-Test-Prüfverfahren angewendete Methodik „GC-MS“ nicht unter allen Umständen zur Bestimmung von TFA in der Matrix Wasser geeignet sei, was zu Überquantifizierungen und falsch-positiven Befunden führen könne. Weiter wurde uns übermittelt, dass die meisten dem Analyseinstitut bekannten Labore daher auf Basis der entsprechenden DIN-Norm „DIN 38407-36 (F36)“ eine „LC-MS“-Methode zur Bestimmung von TFA in Mineralwasser anwenden.
Wir haben Öko-Test gebeten, uns eine detaillierte Auskunft darüber zu geben, mit welchem Prüfverfahren und bei welcher Bestimmungsgrenze TFA im laufenden Prüfverfahren in den Mineralwässern bestimmt wurde.
Antwort-Schreiben Öko-Test an VDM (23.05.2025) – sinngemäßer Auszug:
Frau Puff hat am 23.05.2025 u.a. dazu geantwortet, dass Öko-Test mit einem akkreditierten Labor zusammenarbeitet, die durch die Tester beauftragte Methode auch im DAkkS-Akkreditierungsbereich (DAkkS: Deutsche Akkreditierungsstelle) des Labors liegt und die Methode explizit für die Matrix Wasser ausgeschrieben ist. Außerdem hat die Geschäftsführerin darauf hingewiesen, dass die Hersteller Gegengutachten an Öko-Test senden können, die dann eingehend geprüft werden.
Für Fragen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüßen
Jürgen Reichle Dr. Marion Wüstefeld-Würfel
Geschäftsführer Leiterin Ernährung und Gesundheit