Mineralbrunnen in Deutschland: Nachhaltiges und regionales Kulturgut seit Generationen.

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In Deutschland fördern rund 150 Mineralbrunnen-Betriebe natürliches Mineralwasser aus vor Verunreinigung geschützten Quellen im Grundwasser. Die überwiegend regionalen Betriebe sind klein- bis mittelständisch geprägt, häufig über viele Generationen familiengeführt und mit mehr als 10.000 Arbeitsplätzen ein wichtiger Wirtschaftsfaktor im ländlichen Raum. Als traditionsreiche Unternehmen sind sie fest in ihrer Region verankert und fester Bestandteil der regionalen Identifikation. Für 81 % der Verbraucherinnen und Verbraucher in Deutschland ist Mineralwasser ein fester Bestandteil ihrer Trinkkultur.[1]  Mit mehr als 500 regionalen Quellen bietet Deutschland dabei eine einzigartige Mineralwasser-Vielfalt.

NACHHALTIGE WASSERNUTZUNG

Der Staat und die Mineralbrunnen verfolgen dasselbe Ziel, nämlich die wertvollen Wasserressourcen unbedingt vor Verunreinigungen zu schützen und sie für kommende Generationen zu erhalten:

  1. Deutsche Mineralbrunnen sind ein kleiner Wassernutzer mit einem Anteil von rund 0,17 Prozent gemessen an der Gesamtwasserentnahme aller Wassernutzer in Deutschland [Tabelle 1].
  2. Mineralbrunnen entnehmen nicht mehr aus dem Grundwasser, als dem natürlichen Dargebot entspricht.  Dies sind die Grundprinzipien der erteilten wasserrechtlichen Entnahmeerlaubnisse, die jeweils den Einzelfall und die klimatischen und hydrogeologischen Gegebenheiten am jeweiligen Brunnenstandort berücksichtigen.   
  3. Der Schutz der Quellen wird engmaschig überwacht. Mineralbrunnen kontrollieren laufend die Qualität und Quantität der Quellen. Die zuständige Wasserbehörde überwacht die Einhaltung von Entnahmemengen und Nutzungsauflagen. Mineralbrunnen engagieren sich zudem für den Schutz von Quelleinzugsgebieten.

HOHE BEDEUTUNG FÜR DIE VERSORGUNG DER BEVÖLKERUNG

Die Menschen trinken rund 0,35 Liter Mineralwasser pro Tag und decken damit knapp 25 % ihres täglichen Flüssigkeitsbedarfs[1]. Mineralwasser ist darüber hinaus ein wichtiger Lieferant für natürliche Mineralstoffe und Spurenelemente. Für 81 % der Bevölkerung ist natürliches Mineralwasser dabei besonders wichtig für eine ausgewogene Ernährung[2]. Die dezentrale Mineralbrunnenstruktur ist zudem ein unverzichtbarer Baustein einer resilienten, redundanten Versorgungsstruktur mit Wasser in Ergänzung zur leitungsgebundenen Wasserversorgung. So empfiehlt das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe 20 Liter Mineralwasser für 10 Tage pro Person zu bevorraten. Die deutschen Mineralbrunnen sind damit – als Teil der Lebensmittel- und Getränkewirtschaft – ein wesentliches Element der Daseinsvorsorge für die Bevölkerung.

Im Vergleich liegt der Verbrauch von Leitungswasser bei rund 127 Liter pro Kopf und Tag, davon werden rund 1 Liter getrunken (als Kaffee, Tee, Wasser, etc.) und etwa 4 Liter für die Zubereitung von Speisen verwendet [Abbildung 1]. Der überwiegende Teil von 122 Litern entfallen auf Körperpflege, Toilettenspülung, Reinigung, Gartenbewässerung etc. Zur Veranschaulichung:  11 Minuten kürzer duschen im Jahr entspricht dem durchschnittlichen Mineralwasserkonsum pro Kopf in Deutschland.

REGIONALE VERSORGUNG UND NACHHALTIGE KREISLAUFWIRTSCHAFT

Der Absatz der deutschen Mineralbrunnen ist überwiegend regional ausgerichtet. So ist der einfache Transportweg für Mineralwasser im Durchschnitt nicht größer als 150 km. Lediglich ein kleiner Anteil von weniger als 2 % des in Deutschland abgefüllten Mineralwassers wird ins Ausland exportiert. Deutsche Mineralbrunnen sind zudem weltweit Vorreiter einer nachhaltigen Kreislaufwirtschaft. Mit den vorbildlichen Mehrweg- und Kreislaufsystemen für Getränkeverpackungen werden Rücklaufquoten von nahezu 100 % realisiert, mit gleichzeitig sehr hohen Wiederverwendungs- bzw. -verwertungsanteilen. Mehrwegflaschen werden bis zu 50 Mal wiederverwendet und Einwegflaschen werden zu nahezu 100 %[3] recycelt.


[1] Der Pro-Kopf-Verbrauch von Mineralwasser im Jahr 2022 beträgt 129,5 Liter. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt, täglich mindestens 1,5 Liter Flüssigkeit zu sich zu nehmen.

[2] Yougov-Umfrage 2023

[3] gvm 2022: „Aufkommen und Verwertung von PET-Getränkeflaschen in Deutschland 2021“


[1] Kantar-Studie 2021

Tabelle 1: Wassernutzung in Deutschland
Tabelle 1: Wassernutzung in Deutschland, Quelle: Statistisches Bundesamt Fachserie 19 2.1.1 & 2.2, eigene Darstellung
Abbildung 1: Trinkwasserverwendung im Haushalt 2021
Abbildung 1: Trinkwasserverwendung im Haushalt 2021, Quelle: UBA 2022, BDEW 2022
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